Ralf Sange Ralf Sange
Ralf Sange - Senior Social Entrepreneur

Ralf Sange - Experte für Beruf und Leben 50plus

Werdegang und Erfahrungen

Ich wurde 1960 in Hannover geboren. Mit diesem Geburtsjahrgang gehöre ich „Babyboomern“, den geburtenstarken Jahrgängen die zwischen 1955 und 1969 in Deutschland geboren wurden. Nach dem Abitur studierte ich in Göttingen Sozial- und  Kommunikationswissenschaften und Japanologie.

 

Meine ersten Berufserfahrungen habe ich - außer in den Jobs als Verkäufer, im Sägewerk und als Fahrer während des Studiums – in einem Konzern in Hannover in der Kommunikationsabteilung gemacht. Was für ein Kulturschock! Das war nach meinem Studium eine Erfahrung,  mich dazu bewogen hat, mich nach wenigen Monaten selbständig zu machen. Seitdem war ich nie mehr als Festangestellter berufstätig. Mein Aufgabengebiet ist die Erwachsenenbildungund die Förderung desSenior Social Entreprenurship.

 

Ich besuchte verschiedene Fortbildungen und arbeite seit 20 Jahren in der Beratung und Schulung von Menschen, die ihre Arbeit verloren haben. Diese begleite ich dabei, einen neuen Job zu finden oder sich selbständig zu machen.

Im Jahr 2004 rief ich die Initiative Gründer 50plus ins Leben , die zunächst pro bono Menschen ab 50 bei ihrer Planung einer Existenzgründung unterstützt hat. Die große Nachfrage nach dem Angebot führte dazu, das Sozialunternehmen Gründer 50plus im Jahre 2007 zu begründen. Seitdem haben wir mit verschiedenen Formaten ca. 1000 Menschen 50plus zum Thema Existenzgründung begleitet. Im Jahr 2012 wurde ich als Ashoka Fellow ausgezeichnet und konnte mit dieser Initiative nationale und internationale Preise gewinnen.

 

In der Zwischenzeit bin ich aus der Region Bremen nach München gezogen. Dort lebe ich in zweiter Ehe mit Kura Marion Schöne. 2015 gründeten wir die Aktion Beruf und Leben 50plus als gemeinnütziges Unternehmen. Mit dieser Initiative haben wir z.B. beim Google Impact Challenge 2016 gewonnen. Seit 2017 gibt es das Projekt Perspektiven 50plus. Hier ist es unsere Aufgabe, Menschen ab 50 im Übergang in die dritte Lebensphase zu begleiten und zu unterstützen auf ihrer Suche nach einer sinnvollen und finanziell unabhängigen wenn im Alter.

Meine "Lebens-Reise" als Sozialunternehmer

Meine ganz persönliche Reise als Sozialunternehmer begann als ich, als ich etwa 40 Jahre alt geworden war. Als Outplacement- und Transferberater habe ich sehr oft erlebt, dass Menschen ab 50 in eine berufliche und Lebenskrise geraten. Durch meine Arbeit mit diesen in "ganz normalen Personen“ bin ich inspiriert worden, etwas Nährendes für diese große Gruppe über meine normale Arbeit hinaus zu schenken. Natürlich spielt für mich auch die Frage eine Rolle, wie es mir selbst wohl geht wenn ich über 50 bin. Werde ich dann in der Dritten Lebensphase ein erfülltes Leben führen? Werde ich finanziell unabhängig sein? Werde ich eine berufliche Tätigkeit ausüben mich mit Sinn erfüllt und Freude macht? Es gibt auch für mich Zeiten, in denen ich unsicher bin und die mir auch Angst machen. Allerdings habe ich auch Menschen erleben dürfen, die z.B. durch ihr soziales Engagement oder in Familien- und Pflegearbeit ein erfülltes Leben zu führen schienen. Doch was ist mein Weg?

Ich hörte den Ruf...

Zu der Zeit lebte ich mit meinen zwei Töchtern und meiner damaligen Partnerin "wohlbehütet“ in Familie. Im Grunde genommen war die Perspektive klar: Wozu also Veränderung? Außerdem hatte ich ja wirklich genug zu tun und meine Arbeit war ja auch wertvoll für die Menschen! Hier kamen natürlich Bequemlichkeit, Veränderungsangst aber auch Unsicherheit zusammen, was denn der richtige Weg für mich sein könnte. Sehr inspiriert hat mich immer wieder, wenn sich Menschen ab 50 ernsthaft mit dem Gedanken an eine Existenzgründung getragen und das auch umgesetzt haben. Dann habe ich immer gespürt wie kostbar es ist, ein solches Ziel vor Augen zu haben! Urplötzlich wurden diese Personen um Jahre jünger..

... und weigerte mich.

Eine große Inspiration für mich war Frau Haack. Ich lernte sie im Zuge einer Beratung kennen: Gelernte Friseurin und jahrzehntelang in einem Kaufhaus Perücken und Haarteile verkauft. Die Kundinnen zu beraten war ihr ein und alles, sie ging mit Leib und Seele in i ihrer Arbeit auf. Dann verlor sie ihre Arbeit. Was war für sie schlimmer:  Der Verlust der sozialen Kontakte zu den Kundinnen? Die „Schmach“ der Arbeitslosigkeit nach 45 Berufsjahren? Die finanzielle Sorge? Mit meiner Unterstützung gelang es ihr, sich als unabhängige Perücke-Beraterin selbstständig zu machen. Und hiermit sowohl eine für die Betroffenen sehr wertvolle Arbeit zu leisten und sich von dem Sozialamt unabhängig zu machen. Mein Geschenk war die Inspiration, die Aktivitäten in diesem Bereich der Übergangsbegleitung 50plus zu intensivieren.

Doch meine Mentorin...

Mit der Gründung des Sozialunternehmens Gründer 50plus und der Arbeit daran wurden plötzlich alle anderen beruflichen Aktivitäten für mich schal und uninteressant. Nachdem ich einmal diesem Schritt über die Schwelle getan hatte, konnte mich nichts mehr aufhalten. Ich habe meine Berufung als Sozialunternehmer entdeckt!

inspirierte erste Schritte.

Doch so einfach ist es nicht. Das Hauptproblem ist natürlich in unserer Gesellschaft das Geld. So galt es, unser Angebot von Workshops und Beratungen bekanntzumachen und auch inhaltlich weiter zu entwickeln. In einem Team von Berater-Kollegen und Kooperationspartnern ist es uns dann gelungen, das Angebot deutschlandweit zu skalieren. Besonders wertvoll war in dieser Phase, als Ashoka Fellow "entdeckt“ zu werden. Mir wurde eigentlich erst dadurch klar, dass ich als sozialer Unternehmer tätig war.

Es folgten Bewährungsproben...

Die nächsten Jahre, seit ungefähr 2015, zeigten dass aufgrund der gesamten positiven wirtschaftlichen Lage, dass immer weniger Menschen 50plus ernsthaftes Interesse daran hatten, sich selbständig zu machen. Egal ob als „normaler“ Existenzgründer oder gar als Senior Social Entrepreneur ( Älterer Sozialer Unternehmer). Es war eben viel leichter, eine feste Anstellung zu bekommen als umständlich und risikoreich zu gründen. Dennoch ist ja das demografische Problem der Generation 50plus und der geburtenstarken Jahrgänge bei weitem nicht gelöst. Ganz im Gegenteil! Viele Menschen verdrängen, dass sie ganz persönlich und real von Altersverarmung bedroht sind. Was verstehen wir unter Altersverarmung? Verarmung ist nicht immer nur finanzieller Natur sondern bezieht sich auch darauf, dass man den Sinn des Lebens aus den Augen verliert und womit man diese 30 Jahre, die man noch in Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat, sinnvoll ausfüllen kann. Die Ignoranz diesem Thema gegenüber - das immerhin 20 Millionen Menschen in Deutschland betrifft - von offizieller Seite führte dazu, dass es extrem schwierig ist, eine Finanzierung für unsere Arbeit zu bekommen, die nicht nur kostendeckend ist sondern auch nachhaltig und dauerhaft gewährt wird. Selbst die Gemeinnützigkeit ist hier nur ein Element, um beispielsweise Förderungen durch Stiftungen oder Privatpersonen zu gewinnen.

...Prüfungen und Herausforderungen...

Ich habe in den jetzt 20 Jahren Arbeit mit Menschen 50plus entdeckt, wie wichtig es ist, mit anderen Menschen eng und vertrauensvoll zusammen zu arbeiten. Nicht nur durch die persönlichen Coachings sondern auch in den Workshops mit vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnen durfte ich erleben, wie und schön und bereichernd es ist, sich gegenseitig zu unterstützen. Und zu entdecken, dass es anderen Menschen genauso geht und man gar nicht allein da steht mit seinen Sorgen und Bedenken. So viele in unsere Generation fühlen sich von Altersverarmung bedroht und sind orientierungslos im Übergang in die dritte Lebensphase, dass ist ganz leicht ist, andere Menschen zu finden mit denen man sich austauschen kann. Die Kraft der Solidarität ist die eigentliche Entdeckung meiner Arbeit als Sozialunternehmer.

... und dann die Erkenntnis.

Um diese wertvollen Erkenntnisse zu verbreiten, arbeite ich dafür, möglichst vielen Menschen 50plus das Angebot zugänglich zu machen. Ich hatte Anlass zur Hoffnung, dass uns eine namhafte große Stiftung in Deutschland nachhaltig bei unserer Arbeit unterstützt. Jedoch liegen die Interessen derjenigen, die über großes Kapital verfügen, offenbar auf einem anderen Gebiet als diesem. Den richtigen Weg gefunden zu haben bedeutet leider noch nicht, dass dieser nicht dennoch steil bergauf führt. Und entscheidend ist es, sich dieser Herausforderung zu stellen!

Die Verbreitung...

Ein ganz wichtiger Punkt, den ich gelernt habe, ist es, dass wir möglichst viele Menschen gewinnen müssen, die erkennen, wie groß die positiven Möglichkeiten in der Dritten Lebensphase sind. Sowohl was die Sicherstellung der Nachhaltigkeit unserer die Welt und unsere Gesellschaft angeht als auch, wie wichtig es ist, dass man selbst die im Durchschnitt noch 30 Jahre Lebenszeit ab 50 gut und glücklich zu leben. Das ist mit Sicherheit eine sehr große Herausforderung für uns alle! Gefragt sind Ausdauer Geduld und Beharrlichkeit. Es gibt keine quick-wins, sondern nur den Langstreckenlauf.

... ist die Aufgabe!

Ich persönlich habe das Gefühl, an den Herausforderungen zu wachsen. Mit mir selbst sind tiefgreifende Veränderungen geschehen. Was mein Selbstbewusstsein als Mitglied der Generation 50plus angeht, mein Selbstverständnis als sozialer Unternehmer, vor allem aber auch, was meinen spirituellen und lebenspraktischen Weg angeht, habe ich große Entwicklungsschritte vollzogen. Natürlich ist es schwierig, das im Alltag jederzeit zu leben. Es überkommt mich auch manchmal die Existenzangst und ich frage mich: Werde ich diesen Weg bis ins Alter jenseits der 70 oder 80 weitergehen können? Ich bin der Überzeugung dass der Schlüssel zum Erfolg in der Kooperation mit anderen Menschen liegt und setze ich mich mit ganzer Kraft dafür ein.

Mein Gewinn...

Und plötzlich ist alles ganz einfach! Ich habe gelernt, mich zu öffnen und zu integrieren -gemeinsam Themen anzugehen und hierdurch ist eine ganz neue persönliche Reife entstanden. Und ich spüre dass ich viele auf diesem Weg inspirieren und mitnehmen darf und darauf freue ich mich! Darf ich auch Sie mitnehmen?

.. ist meine persönliche Entwicklung.

Kompetenezen - Wie ich Sie unterstützen kann...

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